Infos zur gewaltfreien Kommunikation

Werte, Beobachtungen und Urteile

Unsere Werte (erworbene Wertvorstellungen) sind uns heilig, wir wollen Sie bewahren und auch anderen vermitteln. Dies gilt für alle gleichermaßen, und doch haben wir nicht unbedingt die gleichen Wertvorstellungen. Sobald wir beobachten, dass jemand anderes unsere Werte nicht teilt, neigen wir dazu, dies zu bewerten und darüber zu urteilen. Eine Videokamera z.B. beobachtet nur. Sind wir aufmerksam, so können wir Beobachtung und Bewertung/Urteil voneinander trennen.

Gedanken, Gefühle, Bedürfnisse und Verantwortung

Jeder Mensch fühlt, und doch empfinden wir nicht alle gleich. Hunger, Angst oder Traurigkeit sind z.B. bekannte Gefühle, und um sie zu erleben, brauchen wir niemand anderes dazu. Der tiefe Sinn unserer Gefühle liegt darin, dass sie uns auf die ihnen zugrundeliegenden Bedürfnisse hinweisen, damit wir tätig werden und uns um unser Wohlbefinden kümmern. Häufig halten wir jedoch Gedanken, Meinungen und Eindrücke für Gefühle. Wann immer wir jemand anderes dazu benötigen (z.B. in "ich fühle mich ausgenutzt"), so ist dies ein Hinweis auf das Ergebnis unseres Denkens anstatt Fühlens. Für unser Denken und Fühlen sowie die Erfüllung unserer Bedürfnisse sind nur wir selbst verantwortlich, niemand sonst.

Bedürfnisse, Bitten und Forderungen

Identische Bedürfnisse sind das Verbindende unter den Menschen, sie sind universell und weder an Ort, Zeit oder bestimmte andere Personen gebunden. Um sie erfüllt zu bekommen, können wir konkrete Bitten aussprechen und auch ein "Nein" akzeptieren. Eine Forderung hingegen erträgt kein "Nein", und wir spüren Widerstand in uns, wenn sie an uns gerichtet wird. Fügen wir uns dennoch, so tun wir das zumeist aus Angst vor Nachteilen, Strafe, Schuld und Scham.